RBD steht für “REM sleep behaviour disorder” (auf Deutsch: REM-Schlafverhaltensstörung) und kann dazu führen, dass betroffene Menschen ihre Träume ausleben, anstatt während der REM-Schlafphase völlig still zu liegen. Während dieser REM-Schlafphase (REM=rapid eye movement, auf Deutsch: schnelle Augenbewegung) sind die Muskeln normalerweise vollständig entspannt. Im Gegensatz hierzu bewegen sich die Augen sehr schnell, daher die Bezeichnung.

Bei Patienten, die von RBD betroffen sind, kann diese erhöhte Aktivität dazu führen, dass sie im Schlaf sprechen, schreien oder sich stark bewegen, was sich manchmal auch negativ auf den Bettpartner auswirkt.

Neuesten Studien zufolge ist schätzungsweise rund ein Prozent der Bevölkerung über 60 von der RBD-Schlafstörung betroffen, die häufiger bei Männern als bei Frauen auftritt.

Was verursacht RBD?

Die genaue Ursache von RBD ist bislang noch ungeklärt, wird jedoch aktuell erforscht. Bislang wird angenommen, dass RBD auf eine Störung der funktionellen Verbindungen zwischen dem Hirnstamm und Regionen des Gehirns zurückzuführen ist, welche die Emotionen steuern. Dies beeinflusst wiederum die Kontrolle der Muskelaktivität während der REM-Schlafphase. Wichtig ist, dass RBD mit anderen neurologischen Störungen wie Parkinson in Verbindung gebracht werden kann.

RBD tritt bei Erwachsenen unter 40 Jahren nur sehr selten auf, da die Krankheit typischerweise erst ab 50 Jahren auftritt. Bei der jüngeren Altersgruppe kann RBD als Begleiterscheinung von neurologischen Krankheiten wie Narkolepsie, spezifischen Autoimmunerkrankungen oder aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva auftreten.

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Wie kann ich feststellen, ob ich RBD habe?

Da sich die Menschen ihrer Handlungen während der RBD-Episoden nicht bewusst sind, ist es schwierig, die Störung selbst zu bemerken. Betroffene Menschen bemerken jedoch möglicherweise ihre nächtliche Aktivität, wenn Objekte in ihrer Umgebung verschoben wurden oder sie durch ihre Bewegungen mit Gegenständen kollidieren, was zum Aufwachen führen kann. Oft bemerkt auch der Bettpartner die Symptome wie starke Bewegungen oder Sprechen während des Schlafes. Es ist normalerweise möglich, während solcher RBD-Episoden aufzuwachen, wobei die Betroffenen unmittelbar klar und wach sind, sich an ihre Träume erinnern und ihre Bewegungen diesen zuordnen können.

Um über diese Studie hinaus eine genaue RBD-Diagnose durchzuführen, wenden Sie sich bitte an einen auf Schlaf spezialisierten Arzt (Neurologe oder Pneumologe). Dieser kann die Wahrscheinlichkeit einer Schlafstörung einschätzen und gegebenenfalls diagnostische Maßnahmen in einem Schlaflabor einleiten, um Ihre Körperfunktionen während der verschiedenen Schlafphasen zu überwachen.

Gibt es verschiedene Stadien von RBD?

Typischerweise verschlimmern sich die Symptome der RBD allmählich, es sind jedoch auch Fälle mit abruptem Beginn bekannt. Im Falle eines allmählichen Ausbruches der Schlafstörung treten bei den Betroffenen häufig zunächst leichte Muskelzuckungen oder Stimmausdrücke auf, die mit der Zeit schwerwiegender werden. Solche Episoden nächtlicher Aktivität können ein- oder mehrmals pro Nacht auftreten und beginnen typischerweise frühestens 90 Minuten nach dem Einschlafen, da etwa zu dieser Zeit bei den meisten Personen die erste REM-Phase beginnt, in der RBD auftreten kann.

In welchem Alter kann RBD auftreten?

Symptome, die auf RBD hinweisen, wurden bisher in allen Altersgruppen beobachtet. Die Verbreitung von RBD in der Bevölkerung nimmt jedoch mit dem Alter zu. Am häufigsten wird die Schlafstörung bei Menschen zwischen 60 und 70 Jahren diagnostiziert, nachdem ihre Symptome bereits mehrere Jahre bekannt sind. Daher konzentriert sich die Luxemburger RBD-Studie auf Teilnehmer über 55 Jahre, um die Ergebnisse besser vergleichen zu können, da RBD bei jüngeren Personen nur sehr selten auftritt.