Das erste digitale Treffen des NCER-PD Konsortiums

Das erste digitale Treffen des NCER-PD Konsortiums

Am Donnerstag, 20. Mai 2021, fand das erste digitale Treffen des Konsortiums zum „National Centre of Excellence in Research on Parkinson's Disease“ (NCER-PD) statt, um sich über die Pläne und Fortschritte des Forschungsprogramms auszutauschen. Mehr als 100 nationale und internationale Partner kamen zusammen, um sich über ihre Pläne und Fortschritte auszutauschen. Wissenschaftler der Universität Luxemburg, des Luxembourg Institute of Health, der Luxemburger Gesundheitsdirektion, der Universität Cambridge, der Mount Sinai School of Medicine und der Yale University referierten über ihre neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Parkinson-Krankheit. Die Bandbreite der Themen reichte von klinischen und molekularen Forschungsergebnissen bis hin zu neuartigen Therapien und translationaler Medizin.

"Trotz der Pandemie haben wir bereits einen weiten Weg zurückgelegt, um unsere Ziele der zweiten NCER-PD-Phase zu erreichen. Junge Forscher aus Luxemburg haben ihre Studienergebnisse aus der Grundlagen- und der klinischen Forschung präsentiert, was international auf große Anerkennung gestoßen ist", so Prof. Rejko Krüger, Koordinator des Programms. "Mittlerweile arbeitet NCER-PD mit Forschungsinstituten und Organisationen auf der ganzen Welt zusammen und stellt Proben und Daten für mehr als 14 Projekte weltweit zur Verfügung. Diese Kooperationen sind entscheidend, um die Forschung voranzutreiben und die Frühdiagnose und Behandlung von Parkinson zu verbessern."

Die erfolgreiche Entwicklung von NCER-PD

Seit dem Start vor 6 Jahren, im April 2015, ist das Konsortium dieses ersten nationalen Exzellenzzentrums, das vom FNR finanziert wird, bereits 5 Mal zusammengekommen, um über die erfolgreiche Umsetzung der Projekte und den stetigen Fortschritt zu diskutieren. Ziel dieses auf insgesamt 8 Jahre angelegten Programms ist es, neue Methoden für die Frühdiagnose von Parkinson und die Einteilung von Patienten in Untergruppen zu entwickeln. Um dies zu erreichen, werden Labortests mit computergestützten Werkzeugen kombiniert, um biologische Proben und Daten auf der Systemebene zu analysieren. Das bedeutet, dass kein Gen, Protein oder Signalweg isoliert betrachtet wird, sondern stets als Teil eines Netzwerks oder mehrerer Netzwerke.

Im Jahr 2019, nach der ersten 4-Jahres-Phase, hat die Luxemburger Parkinson-Studie ihr ehrgeiziges Ziel der Rekrutierung von 800 Patienten und 800 Kontrollpersonen aus Luxemburg und der Großregion erreicht. Im Dezember 2019 ist das Projekt in seine zweite Phase eingetreten, in der die Nachuntersuchungen der bestehenden Teilnehmer fortgesetzt werden (jährlich für Patienten und alle vier Jahre für Kontrollpersonen) und weiterhin neue Patienten mit akuter Diagnose aufgenommen werden können.

Kürzlich wurden zudem zwei neue Kohorten gebildet: Die nationale Studie zum Schlafverhalten und die GBA-MRI-Studie.

Die luxemburgische nationale Studie zum Schlafverhalten richtet sich an Einwohner im Alter von 55 bis 75 Jahren, mit den Zielen

  • die Rolle von REM-Schlaf-Verhaltensstörungen (engl. REM sleep behaviour disorder, RBD) in den frühen Phasen neurodegenerativer Erkrankungen, wie z.B. von Parkinson, besser zu verstehen
  • zum ersten Mal zu ermitteln, wie viele Menschen in Luxemburg von dieser Schlafstörung betroffen sind
  • Erkenntnisse über Strategien zur Prävention neurodegenerativer Erkrankungen zu gewinnen

"Während die Teilnahme am Online-Fragebogen noch bis Mitte Juni möglich ist, haben bereits mehr als 20.000 Menschen unsere Forschung zu RBD aktiv unterstützt", sagt Rejko Krüger. "An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für die kontinuierliche Unterstützung unserer Teilnehmer bedanken, die es uns ermöglichen, unsere Ziele zu erreichen und nun auch Einblicke in die frühesten Stadien der Parkinson-Krankheit zu bekommen, noch bevor motorische Symptome auftreten."

Das Ziel der GBA-MRI-Studie ist es, die genetischen Grundlagen der Parkinson-Krankheit zu untersuchen. Genauer gesagt soll definiert werden:

  • welche Auswirkungen Mutationen im so genannten 'GBA'-Gen als häufigste genetische Ursache der Parkinson-Krankheit auf die Struktur und Funktion des Gehirns haben
  • wie man Träger einer GBA-Mutation mit erhöhtem Risiko an Parkinson zu erkranken von solchen unterscheiden kann, die keine neurologischen Symptome entwickeln.

Die Einladungen zur Teilnahme an dieser Studie basieren auf der systematischen genetischen Profilierung aller Teilnehmer der Luxemburger Parkinson-Studie gemäß der schriftlichen Einwilligung zur genetischen Analyse, die auch eine Untersuchung des GBA-Gens beinhaltet. "Dank der Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Bas Bloem für das Radboud Medical Centre in Nijmegen, Niederlande, zu dem die Teilnehmer für die Teilnahme gemeinsam mit unserem klinischen Forschungsteam reisen werden, haben wir Zugang zu weltweit führender Expertise in der bildgebenden Hirnforschung", beschreibt Prof. Rejko Krüger den einzigartigen Aufbau dieser internationalen Kooperationsstudie.

Am darauffolgenden Tag trafen sich die verantwortlichen Wissenschaftler des NCER-PD-Konsortiums mit dem Scientific Advisory Board, bestehend aus den renommierten Parkinson-Forschern Roger Barker (University of Cambridge, UK), Warren Olanow (Mount Sinai School of Medicine in New York City, USA) und Gerd Kempermann (Technische Universität Dresden, Deutschland), um die Ausrichtung für die kommenden Jahre zu diskutieren und fachlichen Rat einzuholen.