Oxidiertes Dopamin – wichtiges Bindeglied bei der Parkinson-Krankheit

Oxidiertes Dopamin – wichtiges Bindeglied bei der Parkinson-Krankheit

Schon länger ist bekannt, dass es bei der Parkinson-Krankheit in den Dopamin-produzierenden Zellen zu Störungen in dem Mitochondrien (‘Energiekraftwerke’) und den Lysosomen (‘Müllabfuhr’) kommen kann. Doch wie gehören diese beiden Störungen zusammen und warum führen sie zur selben Krankheit?

 Das Team um Prof. Rejko Krüger des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine der Universität Luxembourg hat zu einer Forschungsarbeit der Northwestern University in Chicago, USA, beigetragen, die dieser Frage auf den Grund ging. Ihre Resultate wurden in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

In der Studie untersuchten die Forscher Nervenzellen, die sie im Labor aus Hautzellen von Parkinson-Patienten hergestellt haben. Im Laufe der Zeit konnten sie unter dem Mikroskop und mittels biochemischer Methoden eine Kaskade von zellulären Störungen beobachten. Das Problem beginnt zunächst in den Energiekraftwerken der Zellen, den sogenannten Mitochondrien. Dort kommt es zu einer Stressreaktion, dem oxidativem Stress, wodurch der Botenstoff Dopamin oxidiert wird und sich ansammelt. “ Dopamin kann nach Oxidation seine eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen und behindert den Zellstoffwechsel. Zum Beispiel kommt es dadurch zu einer verminderten Aktivität eines wichtige Enzyms namens Glucocerebrosidase,” erklärt Prof. Rejko Krüger. Dadurch funktioniert der Abbau von Eiweißmolekülen in den Lysosomen nicht mehr ausreichend und es kommt zu Ablagerungen von α-synuclein, das im Gehirn von allen Parkinson-Patienten in den sogenannten Lewy Körpern gefunden wird.

“Diese Kaskade erklärt auch, warum nur Menschen, nicht aber zum Beispiel Mäuse natürlich an Parkinson erkranken. Bei den Tieren ist schlichtweg ein bestimmter Teil des Dopamin-Stoffwechsels geringer ausgeprägt,” erklärt Krüger weiter. Die Studie zeigt die wichtige Rolle der Dopamin-Oxidation als Bindeglied zwischen verschiedenen, aufeinanderfolgenden toxischen Reaktionen in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen bei der Parkinson-Krankheit. Solche Erkenntnisse sind wichtig, um in Zukunft weitere Angriffspunkte für neue Medikamente zu entwickeln, die den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen können.