Researcher’s Days 2016: Wie fühlt sich Parkinson an?

Researcher’s Days 2016: Wie fühlt sich Parkinson an?

Am 2. und 3. Dezember 2016 verwandelte sich die Rockhal in ein riesiges Forschungslabor!

In mehr als 20 interaktiven Workshops konnten große und kleine Interessenten bei den FNR Researchers’ Days 2016 einmal bei faszinierenden wissenschaftlichen Experimenten selbst Hand anlegen und sich mit den Forschern austauschen. Die Luxemburger Parkinson Studie war selbstverständlich auch mit ihrem Stand „Wie fühlt sich Parkinson an?“ vertreten.

Um die beiden bedeutendsten motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit, die Muskelsteifigkeit und das Zittern, einmal am eigenen Körper zu erleben, konnten hunderte Besucher einen Parkinson-Simulationsanzug anziehen. Auf den ersten Blick ähnelt der Anzug einem Rennfahreroutfit. An Knien und Ellenbogen befestigte Manschetten behindern die Beugung dieser Gelenke. Gewichte an Armen, Beinen und Rumpf simulieren wie schwer und unbeweglich sich die Muskeln von Patienten anfühlen können. Der Anzug fokussiert sich auf die motorischen Symptome und simuliert einen Durchschnitt der Parkinson-Krankheit, da der Schweregrad und die Art der Symptome von Patient zu Patient variieren kann. Im Praxistest ist den Besuchern schnell klar: Bewegung, bei denen Arme oder Beine angehoben werden müssen, fallen ersichtlich schwer. Einfachste Bewegungen wie Schuhe zubinden oder Haare kämmen werden auf einmal zur Anstrengungen. 

Doch Muskelsteifigkeit ist nicht das einzige Symptom, das man am Stand am eigenen Leibe erfahren konnte. Durch aufgeklebte Elektroden auf dem Unterarm konnte auch das Zittern simuliert werden. Das anfängliche Kribbeln wandelte sich schnell in ein deutliches Zittern der Hand. Salz mit einem Löffel von einem Gefäß ins nächste zu transportieren, sorgte nicht nur für viel Gekicher und einem bekleckerten Tischtuch – sondern auch einer bleibenden Erkenntnis bei den Besuchern: „Zum Lachen ist das eigentlich nicht! Als gesunder Mensch kann sich nur schwer vorstellen, wie sich die Krankheit anfühlt und bei welchen Tätigkeiten die Patienten täglich eingeschränkt ist. Der Anzug vermittelt ein Verständnis das unter die Haut geht.“

Da Parkinson neben den motorischen Symptomen auch noch andere Bereiche des Körpers betrifft, zeigten die Wissenschaftler einige Test, die sie auch in der Forschung benutzten, um diese Symptome zu untersuchen. Besucher konnten zum Bespiel ihr Geschicklichkeit, ihren Geruchsinn und Farbensehen testen und bekamen erklärt wie diese Prozesse im Gehirn gesteuert werden und warum es bei der Parkinson-Krankheit auch hier zu Problemen kommt.

Über die Researchers’ Days:

Das Ziel der Researchers‘ Days ist es, den direkten Austausch zwischen Forschern und der breiten Öffentlichkeit anzuregen. Der Fonds National de la Recherche (FNR) möchten mit diesem Event Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft verankern und fördern, sowie auch auf die Allgegenwärtigkeit der Forschung in unserem Alltag aufmerksam machen. Entgegen vieler Klischees sind Forscher offene Menschen, die Ihnen mit Freude und Begeisterung ihre Arbeit erklären und näher bringen werden. Vergnügen und Lernen werden unter einen Hut gebracht und das junge Publikum sowie die breite Öffentlichkeit werden für die Forschung begeistert. Dabei war ein Tag ausschließlich für Schüler des Sekundarunterrichts reserviert, der zweite Tag war öffentlich zugänglich für Besuchern aller Altersklassen.