Neuropathology in Luxembourg

Prof. Michel Mittelbronn baut Neuropathologie in Luxembourg auf

Anfang Januar 2017 nahm der renommierte Professor Dr. Michel Mittelbronn sein Amt am Laboratoire national de santé (LNS) in Zusammenarbeit mit dem Luxembourg Institute of Health (LIH) und dem Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg auf.

Dotiert mit einem 2,6 Millionen Euro FNR PEARL Chair, wird Professor Michel Mittelbronn die erste diagnostische Neuropathologie Einheit am LNS aufbauen, und zusammen mit dem LIH und dem LCSB Forschungsteams zusammenstellen, um die Forschungsaktivitäten im Bereich Neuroonkologie (am LIH) und neurodegenerativer Erkrankungen (am LCSB) zu stärken.

Basierend auf den Forschungsaktivitäten des Luxemburg Institute of Health (LIH) und des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), sowie der aktuellen strategischen Entwicklung des Laboratoire national de santé (LNS), wurde ein klarer Bedarf für einen Spezialisten in Neuropathologie identifiziert. Tatsächlich war der Bereich der neuropathologischen Diagnose bisher nicht vom LNS gedeckt und trotz starker, international anerkannter Forschungskompetenz in dem Feld ‘Neuro’ am LIH sowie am LCSB fehlte klinische Neuropathologie bislang in Luxemburg. Basierend auf diesem nationalen und strategischen Bedarf haben die Institutionen 2016 eine gemeinsame Initiative ins Leben gerufen, um einen FNR PEARL Chair für Neuropathologie zu rekrutieren.

Das PEARL Programm, finanziert vom Fonds National de la Recherche (FNR), bietet wettbewerbsorientierte Förderung, um Spitzenforscher in für Luxemburg strategisch wichtigen Forschungsbereichen anzuziehen.

Der Lebenslauf von Professor Michel Mittelbronn stimmt perfekt mit den Anforderungen für diese gemeinsame Anstellung überein, in der er klinische Diagnose mit Forschungsaktivitäten verbinden, und somit auch die Beziehungen zwischen den wichtigsten Akteuren des Landes im Bereich der biomedizinischen Forschung fördern wird.

Bis Dezember 2016 leitete Professor Mittelbronn die Abteilung „Diagnostische Neuropathologie“ am Neurologischen Institut der Goethe Universität in Frankfurt am Main, dem ältesten Gehirnforschungsinstitut Deutschlands und eines der größten neuropathologischen Einrichtungen in Europa. Seine Ankunft ermöglicht es der Abteilung für morphologische und molekulare Pathologie neuropathologische Begutachtungen anzubieten, und somit zu verhindern, dass spezifische Analysen ins Ausland durchgeführt werden müssen. Somit wird die Wartezeit für Ärzte und Patienten verkürzt.

Professor Mittelbronn zeigt sich hocherfreut über seine neuen Aufgaben in Luxemburg: "Ich freue mich sehr darauf in Luxembourg ein Zentrum für Neuropathologie aufzubauen, das medizinische Versorgung, Forschung und Lehre zwischen LNS, LCSB und LIH vernetzt. Ziel dieses Zentrums soll in erster Linie die Schnittstelle zwischen den in Luxembourg exzellent aufgestellten forschungsorientierten Neurowissenschaften und gewebebasierter klinisch orientierter Forschung sein. Ganz neu in Luxembourg wird im Rahmen des Zentrums für Neuropathologie in den nächsten Monaten erstmals eine diagnostische neuropathologische Abteilung aufgebaut werden, die mikroskopische, proteinbasierte sowie molekularpathologische Untersuchungen von Gewebeproben und Autopsien gewährleistet. Ich bin sehr gespannt, meine neuen Kolleginnen und Kollegen sowie Land und Leute in Luxemburg kennenzulernen".

 

Professor Michel Mittelbronns Anstellung wird eine wesentliche Rolle darin spielen Luxemburgs Neuropathologie-Forschung auf die nächste Ebene zu bringen. Die Erstellung der neuropathologischen Abteilung ist eine großartige Möglichkeit sowohl neuroonkologische wie auch neuroimmunologische Forschungsprojekte anzusprechen, deren Aktivitäten durch die unmittelbare Nähe der IBBL in 2017 unterstützt werden”, sagt Dr. Catherine Larue, ad interim Direktorin des Luxembourg Institute of Health.

“Die Untersuchung von Gehirngewebe ist auschlaggebend um die Veränderungen im Gehirn zu verstehen und somit unser Wissen über neurodegenerative Erkrankungen zu erweitern”, sagt Professor Rudi Balling, Direktor des LCSB. “Professor Mittelbronns Fachwissen wird wesentlich zu LCSBs Ziel beitragen, Untergruppen von Parkinson-Patienten innerhalb des National Centre for Excellence in Research on Parkinson’s Disease (NCER-PD) besser identifizieren und definieren zu können.

“Ich bin sehr erfreut, dass Professor Mittelbronn die Herausforderung akzeptiert hat, ein Zentrum für Neuropathologie in Luxemburg zu etablieren. Der FNR unterstützt dieses Unterfangen. Es ist von äußerster Bedeutung, nicht nur für die Forschung im biomedizinischen Bereich, sondern auch für den Nutzen des luxemburgischen Gesundheitswesen”, erklärt Dr. Marc Schiltz, Generalsekretär des Fonds National de la Recherche.



 

 

[i] PEARL: